„Da Mo - Der Mann“
...eigentlich kein so kompliziertes Thema, möchte man zumindest meinen. Männer, glaubt man im Allgemeinen, sind recht einfach gestrickt, klar und zielgerichtet orientiert und daher problemlos zufrieden zu stellen.
Was Michael Fitz - eben auch ein Solcher - alles in Wort und Musik zu diesem Thema einfällt, lässt auf einen selbstkritischen, wachsamen und vor allem unbestechlichen Geist schließen. Den braucht es dringend! Denn der Mann ist noch nicht wirklich da angekommen, wo er sich selbst gerne verortet, nämlich im aktuellen Jetzt und Hier… Da sind ihm immer noch jede Menge tradierte Rollenbilder, liebgewonnene aber ziemlich abgehangene ideologische Konzepte und längst ausgediente Vorstellungen vom menschlichen, (pardon!) männlichen Leben im Weg.
Nein, „Er“ , der Mann, ist beileibe nicht auf der Strecke geblieben aber eben auch noch nicht wirklich angekommen, eher noch unterwegs, Richtung Ein- und ungeschönter, realistischer Selbstsicht oder zumindest Akzeptanz. Leider wird mit zunehmender Selbstwahrnehmung dann oft aus Reue Selbstmitleid und daraus früher oder später Zynismus, den es gilt dann wieder mühevoll und mit engelhafter Geduld und ebensolchem Gleichmut aufzuweichen, die dahinter sorgsam versteckten Gefühle aufzunehmen und ganz zu verinnerlichen. Denn er hat noch viel vor sich, der Mann. Er muss sich endlich wirklich emanzipieren und sich in seiner neuen Rolle erkennen und erfinden, um sich in einer ständig verändernden Welt immer wieder neu zu positionieren.
Ob „Er“, der Künstler das mit seinem neuen, abendfüllenden Soloprogramm in Sprache und Tönen „Da Mo“ (Der Mann) zu Stande bringt oder nicht, darüber kann man nur spekulieren… aber vielleicht weiß ja dann zumindest das Publikum, männlich wie weiblich, wo es ab sofort lang gehen könnte.
Auf jeden Fall ein Abend mit Nachwirkung und Nachhaltigkeits-Garantie… von und mit Michael Fitz.
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