Sprühende Musizierfreude und Leidenschaft im Klang, Präzision und Mut zur Gestaltung unterschiedlicher Stile, all das verbinden Nina Karmon und Antoaneta Emanuilova.
Geboren in Deutschland und Bulgarien bringen die beiden Künstlerinnen die universelle Sprache der Musik sehr persönlich zum Ausdruck.
Nina Karmon, Violine
Von der Süddeutschen Zeitung für ihre besondere Tongebung gelobt: „Sie saugt die Töne gleichsam aus ihrem Instrument, vermag lange Bögen zu gestalten und hat ein auffallendes Gespür für leise Töne, die auf ihrem Instrument wie aus einer Zauberwelt erklingen“, konzertiert Nina Karmon international als Solistin. Auftritte mit renommierten Orchestern wie dem Orchester der Bayerischen Staatsoper München, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, dem
Norwegischen Radioorchester Oslo, dem
Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Korean Chamber Ensemble u.v.m. führten sie in große Konzertsäle wie z.B. Tonhalle Zürich, Konzerthaus Wien, Gewandhaus Leipzig, Konzerthaus Berlin, Staatsoper München, Liederhalle Stuttgart, Harmonie Heilbronn, Athenäum Bukarest (Rumänien), Victoria Concert Hall (Singapur), Yokohama Minato Mirai Hall (Japan), Seoul Arts Center (Korea) u.a.
Neben ihrer solistischen Tätigkeit widmet sie sich leidenschaftlich der Kammermusik. 2008 rief Nina Karmon das <Internationale Kammermusik-Festival auf Burg Schaubeck> ins Leben. Jährlich im Frühling treffen sich dort Künstler von internationalem Rang, um in der Tenne von Burg
Schaubeck in Steinheim gemeinsam zu musizieren. In Stuttgart geboren, begann Nina Karmon im Alter von fünf Jahren zunächst mit dem Cellospiel bei ihrer Mutter, einer finnischen Cellistin, wechselte aber knapp siebenjährig zur Geige und wurde in den folgenden Jahren von ihrem Vater, dem damaligen Konzertmeister
des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR unterrichtet. Nach Studien bei Silvia Marcovici, Vladimir Landsman, Radu Bozgan und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin, bei Prof. Werner Scholz, ging Nina Karmon für drei Jahre nach New York, wo sie bei Pinchas Zukerman an der Manhattan School of Music ihr Studium abschloss. Darüber hinaus erhielt sie wichtige künstlerische Impulse durch die musikalische Zusammenarbeit mit Pinchas Zukerman und anderen Persönlichkeiten wie Zubin Mehta,
Gerhard Oppitz oder Helmuth Rilling.
www.nina-karmon.com
Antoaneta Emanuilova, Violoncello
Antoaneta Emanuilova wurde in Bulgarien geboren und siedelte im Alter von sieben Jahren nach Deutschland über. Ihr Studium absolvierte sie bei Wolfgang Boettcher und Jens Peter Maintz in Berlin sowie bei Joel Krosnick an der Juilliard School in New York. Gleichzeitig war sie Stipendiatin der Villa Musica, der Deutschen Stiftung Musikleben und der Landessammlung Baden-Württemberg.
Antoaneta Emanuilova spielt regelmäßig international Konzerte als Solistin und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit einem 1. Preis beim Domenico-Gabrielli-Wettbewerb in Berlin und dem Grand Prix des internationalen Wettbewerbs "Musik und Erde“.
Ihre intensive kammermusikalische Tätigkeit führte sie zum Konzertieren mit Musikern wie Thomas Brandis, Jörg Widmann, Nils Mönkemeyer, Anna Prohaska, Lauma Skride und dem Kuss-
Quartett. 2007 gewann sie eine Solostelle im Gürzenich-Orchester Köln. 2011 verließ sie das Orchester, um sich stärker dem Musizieren in kleineren Formationen zu widmen, und wurde im folgenden Jahr Mitglied des Mahler Chamber Orchestra und des Oberon Trios. Das Trio konzertiert z.B. in der Berliner Philharmonie, dem Wiener Konzerthaus, dem Amsterdamer Concertgebouw, der Kölner Philharmonie und mit Partnern wie Ian Bostridge, Tabea Zimmermann und Christoph Prégardien.
Weiterhin gastierte Antoaneta Emanuilova als Solocellistin z.B. beim Concertgebouworkest, dem SWR Stuttgart, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen oder beim auf historischen Instrumenten spielenden Balthasar-Neumann-Ensemble. Ausserdem spielt sie seit bald zehn Jahren in dieser Funktion regelmäßig beim Budapest Festival Orchestra unter Ivan Fischer und war Mitglied des Lucerne Festival Orchestra unter Claudio Abbado. An der
Hochschule für Musik und Theater Rostock unterrichtet sie seit 2014 eine eigene Cello-Klasse.
www.emanuilova.de
Alessandro Rolla
(1757-1841)
Duo Nr. 1 B-Dur für Violine und Violoncello
Johann Sebastian Bach
(1685-1750)
Ciaccona aus der Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 für Violine Solo
Marin Goleminov
(1908-2000)
Sonata (1969)
für Violoncello solo
Peteris Vasks
(*1946)
Castillo Interior per violino e violoncello
Johan Halvorsen
(1864-1935)
Passacaglia über ein Thema von Händel für Violine und Violoncello
Über die Werke:
Alessandro Rolla war ein italienischer Geiger, Bratscher und Komponist, der lange Zeit als Musikdirektor an der Mailänder Scala, sowie als Lehrer am Konservatorium in Mailand tätig war. Rolla war Lehrer des großen Nicolo Paganini und erfand das linkshändige Pizzicato, das meist Paganini zugeschrieben wird. Sein Oeuvre
umfasst etwa 500 Werke virtuoser Kompositionskunst.
Zeitzeugen berichten, dass ihm öffentliche Auftritte verboten wurden, da es Frauen wohl unmöglich gewesen sein muss, ihm zuzuhören ohne ohnmächtig zu werden oder Nervenanfälle zu bekommen.
Johann Sebastian Bach
Als Bach im Juli 1720 von einer zweimonatigen Dienstreise nach Hause zurück kehrt, wird er von der Nachricht empfangen, dass seine Frau Maria Barbara vor einer Woche gestorben ist. Wenig später komponiert er die Partita für Violine Solo in d-Moll.
Haben diese biographischen Fakten etwas miteinanderzu tun?
Der letzte Satz der Partita, die berühmte Ciaccona, besteht aus Variationen über ein Thema, das
ununterbrochen wiederholt wird. Mit einer Spieldauer von gut einer Viertelstunde, stellt sie sicher alles in den Schatten, was bis dahin für Violine Solo geschrieben wurde. Etwa hundert Jahre lang blieb die Ciaccona vergessen, bis Robert Schumann eine Klavierbegleitung dazu
komponierte. Von da an konnte sich kaum ein Komponist ihrer Faszination entziehen.
Johannes Brahms schrieb eine Klavier-Bearbeitung, die nur mit der linken Hand gespielt wird, von Ferruccio Busoni stammt eine pompöse Klavier-Fassung. Aber keine Bearbeitung kann sich mit dem Original messen.
Eugène Ysaÿe
Die Sonate für Cello solo stammt aus dem Jahr 1925 – zwei Jahre nach den Violinsonaten – als Ysaye 87 Jahre alt war. Im Gegensatz zu den folkloristisch gefärbten Violinsonaten hat die Sonate für Cello etwas sehr Modernes vor dem Hintergrund der politischen Instabilität in Europa in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. Ysaye litt zu dieser Zeit auch an Unsicherheit in seiner bogenhaltenden Hand und Diabetes, deren
Nebenwirkungen dazu führten, dass sein rechter Fuß 1929 amputiert werden musste.
Vielleicht spiegelt dieses Werk den schwierigen psychischen Zustand des Komponisten zu dieser Zeit wider.
Peteris Vasks
Diese Komposition für Violine und Cello entstand 2013 auf Anregung von Sol Gabetta. Anfang 2014
verbrachte ich einige Zeit in einem Meditationshaus in einem entlegenen Ort an der Ostsee. Dort erhielt das Streichduo schließlich seinen Titel. In Verehrung für die große Mystikerin und Heilige Teresa von Avila habe ich die Komposition "Castillo interior" genannt. Die meditative Komposition wird zweimal von
schnellen, energischen Sechzehntel-Passagen unterbrochen. Die spirituelle Vertikale, der Weg zum ewigem Licht, und genau daneben die Welt – so vielgestaltig und voller Widersprüche. (Peteris Vasks, 2014)
Johan Halvorsen
Der Norweger Johan Halvorsen war ein geschätzter Geiger, Komponist und Dirigent, der mit der Nichte von Edvard Grieg verheiratet war. Die Passacaglia für Violine und Violoncello über ein Thema von Händel wurde zu einem berühmten Zugabenstück. Das Thema stammt aus dem letzten Satz der Cembalo Suite in GDur HWV 432 von Händel, dem Johan Halvorsen Variationen folgen lässt.
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